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Blutzucker – Was ist das und was macht er im Körper?

Beitragsbild Blutzucker Header

Der Blutzucker, auch Blutzuckerspiegel genannt, zeigt die Konzentration von Glukose im Blut an. Glukose ist einer der wichtigsten Energielieferanten für den menschlichen Körper und wird über die Nahrung in Form von Kohlenhydraten (also Zucker) aufgenommen. Die Glukose wird im Körper über den Blutkreislauf verteilt und gelangt so an alle Körperzellen, die Energie benötigen. Damit diese die Glukose abbauen können, wird das Hormon Insulin benötigt, welches für den ersten Schritt beim Abbau verantwortlich ist.

Insulin wird normalerweise vom Körper selber in der Bauchspeicheldrüse hergestellt. Zusammen mit dem Hormon Glukagon und Adrenalin ist das Insulin dafür verantwortlich, den Anteil an Kohlenhydraten im Körper zu regulieren.

Der Blutzuckerspiegel kann mit Hilfe von speziellen Geräten gemessen werden und so bei der Identifizierung einer Blutzuckerentgleisung helfen. Normale Blutzuckerwerte befinden sich im nüchternen Zustand bei einem Wert von grob 60-100 mg/dl. Bis zu zwei Stunden nach dem Essen einer Hauptmahlzeit kann der Blutzuckerspiegel auf bis zu 120-140 mg/dl ansteigen, da gerade neue Glukose aufgenommen wurde, die erst wieder vom ausgeschütteten Insulin abgebaut werden muss.

Der HbA1c-Wert trifft eine Aussage über den Blutzuckerspiegel der letzten 8-12 Wochen, indem er den Anteil an rotem Blutfarbstoff misst, an den Glukose im Blut für den Transport gebunden wird. Dieser Wert sollte im Normalfall bei 5,9-6,1 % liegen.

Blutzuckerentgleisung – Was passiert?

Von einer Blutzuckerentgleisung spricht man, wenn der Blutzuckerspiegel entweder zu hoch oder zu niedrig ist, also die gemessenen Blutzuckerwerte von den Normalwerten stark abweichen. Bei einem zu hohen Blutzucker handelt es sich um eine Überzuckerung, auch Hyperglykämie genannt. Diese erkennt man an Symptomen wie Leistungsschwäche, starken Durst, Übelkeit und Erbrechen. Meistens muss hier durch eine Insulingabe und/oder Flüssigkeitsaufnahme die erhöhte Blutzuckerkonzentration ausgeglichen werden.

Wenn die Werte zu gering ausfallen, erklärt das eine Unterzuckerung. Diese macht sich bemerkbar mit Anzeichen wie Schwitzen, Herzrasen, Zittern, Kopfschmerzen und Müdigkeit. An dieser Stelle sollten möglichst schnell Kohlenhydrate zugeführt werden, um den Blutzuckerspiegel wieder anzuheben und somit dem Körper neue Energie zu schenken. Gerne wird hierfür zu Traubenzucker, Saft oder anderen zuckerhaltigen Getränken gegriffen, da diese schnell Zucker für das Blut bereitstellen und relativ einfach zu verarbeiten sind.

Diabetes

Diabetes ist eine Krankheit mit der heutzutage 537 Millionen Menschen weltweit zu kämpfen haben. Dabei entwickelt sich vor allem der Typ-2 zu einem modernen Phänomen unserer Gesellschaft. Was ist aber Diabetes eigentlich und warum gibt es zwei verschiedene Typen?

Diabetes Typ-1

Bei diesem Diabetes Typ handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die meist bei jungen Menschen in der Pubertät (10-15 Jahre) erstmals auftritt. Das fehlgeleitete Immunsystem zerstört in diesem Fall alle insulinproduzierenden Zellen. Diese befinden sich in der Bauchspeicheldrüse und sind als Betazellen Teil der Langerhans-Inseln.

Infolge dieser Autoimmunkrankheit kann der Körper gar kein oder nur unzureichende Mengen an Insulin herstellen und somit auch nicht den Zucker im Blut abbauen. Das Ganze führt dementsprechend zu einem steigenden Blutzuckerspiegel. Bis heute gibt es keine endgültige Heilung für Diabetes Typ-1, doch finden sich immer mehr Produkte auf dem pharmazeutischen Markt, die das Leben mit Diabetes erleichtern.

Diabetes Typ-2

Dieser Diabetes Typ entwickelt sich im Laufe des Lebens eines Menschen und wird meist von diesem selbst verursacht. Da viele verschiedene Vorgänge im Blutzuckerstoffwechsel hier gestört sind, ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Das bedeutet, dass die Körperzellen nicht mehr so sensitiv auf Insulin reagieren und so eine Art Insulinresistenz entwickeln. Hinzu kommt häufig eine verringerte Ausstoßung von Insulin durch die Betazellen. Ursachen für diesen Diabetes Typ könne im Gegensatz zu Typ-1 recht einfach festgestellt werden. Diabetes Typ-2 tritt häufig bei Menschen erhöhten Alters auf. Auch übergewichtige Menschen erkranken häufig an

Diabetes Typ-2, da sie bereits über einen erhöhten Blutdruck und erhöhte Blutfette verfügen. Ein schlechter Lebensstil, wie zum Beispiel Rauchen, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und/oder fettreiche Ernährung kann zu einem erhöhten Diabetesrisiko beitragen. Zudem wird Diabetes Typ-2 manchmal durch bestimmte Medikamente und andere hormonelle Erkrankungen (z.B. Polyzytisches Ovarialsyndrom) hervorgerufen.

Problematisch sind bei Diabetes Typ-2 auch die potenziellen Folgeerkrankungen. Hier kann es sowohl zu Nervenschäden als auch Veränderungen an den großen Blutgefäßen kommen, was wiederum im schlimmsten Fall zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und ähnlichem führen kann. Auch Störungen an den kleinen Blutgefäßen sind möglich, die für Schäden an den Augen, der Niere und am Herzen verantwortlich sein können.

Hyperglykämie und Hypoglykämie - Was ist der Unterschied?

Sowohl Hyperglykämie als auch Hypoglykämie treten beide bei Menschen mit Diabetes auf. Um zu verstehen, worum es sich hier handelt und was man im Falle des Falles machen sollte, wird in diesem Abschnitt kurz erklärt. Hyperglykämie ist der Fachbegriff für eine Überzuckerung. Sobald der Blutzuckerwert auf über 250 mg/dl steigt, kann das zu einem diabetischen Koma führen und stellt daher einen akuten Notfall dar. Wenn die Symptome unter anderem eine vertiefte Atmung und süßlich riechenden Atem beinhalten, kann von einer diabetischen Ketoazidose gesprochen werden.

Diese erfordert sofortiges Handeln und kann verschiedene Ursachen haben. Hyperglykämie tritt meist bei Menschen auf, die noch keine Diabetes Diagnose erhalten haben, aber bereits an der Krankheit leiden. Auch wenn vergessen wird, Insulin zu spritzen oder dies an einer anderen Spritzstelle (Lipohypertrophie) geschieht, kann das eine Hyperglykämie verursachen. Durch äußerliche Einwirkungen, wie Stress, Infekt oder Medikamente, die die Insulinempfindlichkeit verringern (z.B. Glukokortikoide) oder den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen, kann das Risiko einer Überzuckerung zusätzlich erhöht werden. Nicht zuletzt kann auch ein Defekt am Insulinpen, der Pennadel, der Insulinpumpe oder am Infusionsset (je nach Therapie) zu einem zu hohen Blutzuckerwert führen, da das Insulin nicht ordentlich zugeführt werden kann.

Hypoglykämie wiederum beschreibt eine Unterzuckerung und spricht von einem Blutzuckerwert unter 70 mg/dl. Im Extremfall kann dies zu Bewusstlosigkeit führen und ist somit lebensgefährlich. Im Falle einer Unterzuckerung ist es wichtig, möglichst schnell dem Körper Kohlenhydrate
zuzuführen. Bei Bewusstlosigkeit darf dies auf keinen Fall über Aufnahme mit dem Mund geschehen, da hier Erstickungsgefahr herrscht. Stattdessen sollte auf den Notdienst gewartet werden, der Glukose über die Vene verabreichen kann, um so die Blutzuckerwerte zu stabilisieren. Alternativ kann gegebenenfalls eine Glukagon-Spritze oder –Nasenspray angewendet werden.

Glukagon erzeugt die Freisetzung von Glukose aus der Leber und ermöglicht so eine erneute Steigung des Blutzuckerspiegels. Zu den möglichen Ursachen einer Unterzuckerung zählt eine zu geringe Aufnahme an Kohlenhydraten oder zu hohe Einschätzung der Kohlenhydrataufnahme, was wiederum zu Fehleinschätzungen beim Spritzen von Insulin führen kann (es wird aus Versehen zu viel oder in den Muskel statt in die Blutbahn gespritzt). Auch durch Sport und Bewegung werden vermehrt Kohlenhydrate abgebaut, bis der Energiebedarf nicht mehr gedeckt werden kann. Auch Alkoholkonsum kann zu Hypoglykämie führen, da hier der Blutzuckerspiegel schnell sinkt. Bei verbesserter Insulinaufnahme durch beispielsweise Wärme oder verbesserter Insulinwirkung während der frühen chwangerschaft oder nach Gewichtsabnahme kann es ebenfalls zur Unterzuckerung kommen.

ACHTUNG! Auch Menschen ohne Diabetes können unterzuckern, also sollten die oben genannten Symptome stets im Hinterkopf behalten werden.

Medizinischen Notfällen im Zusammenhang mit Über- und Unterzuckerungen kann man als Diabetiker vorbeugen. Zunächst ist es wichtig das eigene Umfeld über die Erkrankung zu informieren, über Symptome aufzuklären und Erste Hilfe Maßnahmen deutlich zu machen. So können Angehörige nicht nur direkt helfen, wenn etwas passieren sollte, sondern können auch das Umfeld so gestalten, dass es einfacher ist für den/die Diabetiker/in den Alltag zu bestreiten.

Es empfiehlt sich auch stets eine Art “Notfall-Päckchen” mit sich zu führen, das sowohl Traubenzucker oder Saft für eine schnelle Zuckeraufnahme, als auch Insulinampullen, Insulinpen, Batterien für die Insulinpumpe und ein Blutzuckermessgerät beinhaltet. Auch ein separater Zettel mit den Telefonnummern von Angehörigen, der Diabetes-Praxis und gegebenenfalls des Insulinpumpenherstellers sollte immer mit sich geführt werden. Auch ein Diabetes-Notfallausweis kann hier helfen, da dieser über die Erkrankung informiert und auch Aussagen darüber trifft, welche Medikamente momentan eingenommen werden. Besonders wenn es zu Bewusstlosigkeit kommt und der Notdienst einschreiten muss, kann das sehr hilfreich sein. Diese Diabetes- Notfallausweise können im Internet beantragt werden. (Download Diabetes-Notfallausweis)

Wenn eine potenzielle Über- oder Unterzuckerung frühzeitig bemerkt wird, sollte man auch sofort Hilfe suchen, sei es, um nach etwas zuckerhaltigem zu fragen oder um den Notruf zu betätigen. Denn im Zweifelsfall sollte man immer auf Nummer sicher gehen!

Blutzuckermessung

Regelmäßige Blutzuckermessung empfiehlt sich bei allen mit Insulin behandelten Diabetikern, um eine freiere Einteilung des eigenen Alltags zu ermöglichen. Zudem kann die regelmäßige Messung der Blutzuckerwerte bei der konventionellen Insulintherapie eine Angleichung von Insulinregimen und Spritz-Ess-Abstand erleichtern.

Für die Messung des Blutzuckerwertes wird meist an der Fingerkuppe mit einer speziellen Lanzette oder einem automatischen Stichgerät eingestochen und eine kapilläre Blutprobe entnommen. Hier wird für gewöhnlich die nicht dominante Hand bevorzugt, da der Patient so im Alltag nicht eingeschränkt wird. Anschließend wird der Bluttropfen an den Teststreifen in dem Blutzuckermessgerät geführt, welches nach ein paar Sekunden das Messergebnis im Display anzeigt. Sowohl die Lanzette als auch der Teststreifen werden nach jeder Messung entsorgt und bei der nächsten erneuert.

Im Anschluss an die Messung kann der Patient auf den Blutzuckerwert reagieren und ihn durch Insulingabe oder Kohlenhydrataufnahme ausgleichen. Heute gibt es generell drei verschiedene Modelle von Blutzuckermessgeräten.

Die oben erklärte Messung wird von invasiven Messgeräten durchgeführt, die eine Messung mit Blutentnahme mit Hilfe von Stechhilfe, Lanzette und Teststreifen erfordern. Diese Messmethode ist bis jetzt die genaueste, allerdings auch aufwendigste für den Nutzer. Nicht-invasive oder minimal-invasive Blutzuckermessgeräte ermitteln die Blutzuckerwerte beim Kontakt mit Messbereichen am Körper über ihre physikalisch-chemischen Sensoren. Zwar werden die Ergebnisse sofort angezeigt, doch können diese leider schnell ungenau werden.

Zu den permanenten Blutzuckermessgeräten zählen alle jene, die über einen implantierbaren Sensor mit Fernübertragungssystem verfügen, welcher meist am Arm angebracht wird und so automatisch regelmäßig den Blutzuckerspiegel misst. Dank dieser Messmethode ist es möglich Aussagen über Veränderungen des Blutzuckerspiegels über einen längeren Zeitraum zu treffen und so das Krankheitsbild genauer zu analysieren.